HAGEN/MAASLINGEN. Die Pokal-Reise von Hagen 11 geht weiter: Durch ein 7:6 nach Elfmeterschießen in Maaslingen erreichten die Elfer das Westfalenpokal-Halbfinale.
Einmal durch ganz Westfalen bis zwei Kilometer vor die Grenze zu Niedersachsen in das Dorf Maaslingen. Und trotz der langen Anreise 100 Fans im Gepäck. Das hat sich ausgezahlt. Nach zweifachem Rückstand hat Fußball-Landesligist SpVg. Hagen 11 durch einen 7:6 (2:2, 1:1)-Sieg nach Elfmeterschießen beim SC Rot-Weiß Maaslkingen das Westfalenpokal-Halbfinale erreicht.
Beginn verschlafen
Den besseren Start in die Partie erwischten jedoch die Gastgeber. „Die erste Viertelstunde haben wir verschlafen“, ärgerte sich Trainer Stefan Mroß. Und dafür wurden die Elfer bestraft. Nach einem kurz ausgeführten Freistoß waren die Gäste unaufmerksam und Philipp Rusteberg brachte die Maaslinger in Führung. In der Folge fanden die Elfer besser ins Spiel, erspielten sich aber keine eindeutigen Torchancen. Kurz vor der Pause hatten die Elfer sogar Glück als Bastian Rode, der mit fünf Treffern der Top-Torschütze des Westfalenpokals ist, aufgrund eines Platzfehlers eine Großchance nicht verwertete.
Richtige Entscheidung getroffen
Nach der Pause dann die Wende. Drei Mal wechselte Mroß. „Wir haben uns gesagt, dass wir uns gerade für die Fans nochmal richtig reinhängen wollen“. Und das konnten die Mitgereisten sehen. In der zweiten Halbzeit bestimmten die Elfer das Spielgeschehen, in der 65. Minute kam dann die Erlösung. Der eingewechselte Yalcin Erkaya brachte einen Ball per Flanke so gefährlich vor das Tor der Gastgeber, dass der Maaslinger Niklas Müller den Ball unfreiwillig ins eigene Tor beförderte. In die stärkste Phase der Elfer fiel dann überraschend der erneute Führungstreffer für die Maaslinger.
Doch erneut bewiesen die Elfer Moral. Fünf Minuten vor Schluss hämmerte Tim Bodenröder einen Freistoß aus 35 Metern trocken in den rechten oberen Winkel. „Das hat er ja nicht zum ersten Mal gemacht. Das ist einfach Qualität“, so Trainer Mroß. Im Elfmeterschießen konnte Benedikt Mroß den ersten Elfmeter direkt parieren, aber auch Erkaya vergab den ersten Elfer der Gäste. Hengesbach, Schwan, Bodenröder und Manno trafen in der Folge. Im KO-System versagten den Gastgebern dann die Nerven. Nach einem Schuss der Gastgeber über das Tor entschied Cagatay Demirtas das Spiel, indem er den Torwart in die falsche Ecke schickte. Danach gab es kein Halten mehr. „Das ist einfach einzigartig. Es ist letztendlich eine Mentalitätsgeschichte und ich denke wir wollten es am Ende einfach mehr“, resümierte Mroß und fügte hinzu: „Das war ein Spiel auf Augenhöhe. Für uns ist der Sieg aber auch im Hinblick auf Erlinghausen wichtig“.
Starke Unterstützung
Dabei hatten die Elfer einen Fanbus organisiert, der nach zwei Stunden Fahrt in Maaslingen eintraf. Drei Euro kostete die Fahrt für die Fans. „Wir wollten uns damit symbolisch für die Unterstützung bedanken. Gerade bei den Pokalspielen war die Stimmung immer gut. Das wollten wir mit nach Maaslingen nehmen“, erklärte der 1. Vorsitzende der Elfer Magnus Becker. Und auch Mroß war von der Stimmung beeindruckt. „Wir haben hier heute nicht mit elf Männern gespielt. Das hatte eine große Wirkung auf die Mannschaft“, ist er sich sicher.
Nächster Gegner noch offen
Und sogar aus dem entfernten Kalifornien erreichten die Elfer Glückwunsche vom sportlichen Leiter Kai Langenbruch, der momentan im Urlaub ist. „Ich bin unglaublich stolz auf die Jungs, dass sie den Kopf nicht in den Sand gesteckt haben“. Die neun Stunden Zeitverschiebung spielten dabei keine Rolle. „Ich habe mir um fünf Uhr den Wecker gestellt und bin in den 90 Minuten tausend Tode gestorben“, so Langenbruch. Nun wird Ende Januar im Sporthotel Kaiserau die kommende Runde ausgelost. Neben den Oberligisten aus Meinerzhagen und Schermbeck könnte der nächste Gegner auch der Regionalligist und Titelverteidiger Rödinghausen sein. Langenbruch will dann live vor Ort sein, egal welcher Gegner. „Selbst wenn da ein Urlaub geplant wäre, würde ich den dafür aufgeben“.
Die Halbfinalspiele finden am 7. Und 8. April 2020 statt. Dabei gibt es kein automatisches Heimrecht mehr. Der zuerst gezogene Verein erhält das Heimrecht.
Hagen 11: Mroß, Capeller (46. Erkaya), Cenik (46. Fischer), Ropiak, Manno, Bodenröder, Hellmig (46. Möller), Hengesbach, Demirtas, Schwan, Sentürk (66. Demir).
Quelle: Luca Becker, Westfalenpost